Mikroschulungen

Mikroschulungen sind kleine „Lerneinheiten“ von 15- 30 Min. Dauer, gerichtet an einen oder zwei Adressaten. Im Mittelpunkt steht eine Fertigkeit, eine Verhaltensweise oder eine Wissensportion, am Ende findet eine kurze Ergebnissicherung statt. Mikroschulungen eignen sich für kleinere Pflegeinterventionen und können als Grundlage für häusliche Pflegeschulungen (§45 SGB XI) dienen. Hunderte von Pflegethemen könnten in dieser Form bearbeitet werden.
An Themen bieten sich wie gesagt häufige Pflegeinterventionen an, Maßnahmen, die Patienten und Angehörige später selbst durchführen sollen. Zahlreiche Beispiele sind denkbar: Blutdruckmessung, PEG-Versorgung, kleine Verbandwechsel, Augentropfengabe, Transfer, 30-Grad-Lagerung, Umgang mit Dosier-Aerosol u.v.a. mehr. Unser Anliegen ist es, das Format „Mikroschulung“ nach etwa demselben Gerüst aufzubauen, jeweils in einem Umfang zwischen zehn und zwanzig Seiten.
 Zwei Aspekte sind bei der Erstellung besonders wichtig:
    1)   eine kleinschrittige Didaktisierung des Vorgehens
    2)   eine Gründung auf die bestverfügbare Evidenz

Die Sachanalyse muss zeigen, dass das verarbeitete Wissen auf einem neuen Stand ist. Wissenschaftliche Literatur ist heranzuziehen, gängige Lehrbücher müssen gesichtet und Expertenmeinungen eingeholt werden. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass die jeweilige „Pflegemaßnahme“ später unter häuslichen Bedingungen von den Betroffenen selbst durchgeführt werden soll (und nicht etwa im Krankenhaus). Wir möchten versuchen, eine „Tauschbörse“ für Mikroschulungen in Gang zu setzen, dabei erwarten wir, dass die Mikroschulung einige Male von den Urhebern ausprobiert wurde, bevor sie vorgestellt wird. Innerhalb des Vereins findet eine Begutachtung statt, danach wird das Thema „freigegeben“. Bevor Sie sich an die Arbeit machen, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir möchten vermeiden, dass themengleiche Projekte starten. Die Entwicklung von Mikroschulungen eignet sich übrigens gut als Projekt-/Abschlussarbeit am Ende eines Weiterbildungslehrgangs!
 

Konzepte zum Download

An dieser Stelle werden Ihnen verschiedene Mikroschulungskonzepte des Netzwerks Patienten- und Familienedukation in der Pflege e.V. als praktische Hilfen zum Download angeboten. Dem Netzwerk ist es wichtig, einem breiten Publikum solche Konzepte kostenlos zur Verfügung zu stellen, auch wenn dies mit Kosten und Mühen verbunden ist.  

Konzept zur Erstellung von „Mikroschulungen“ am Beispiel der „Subkutanen Injektion“
Das Mikroschulungskonzept „Subkutane Injektion“ soll als Muster dienen, um weitere Themen in dieser Form aufzubereiten.
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Aktualisierte Fassung der Mikroschulung Sturzprophylaxe
Nachdem 2013 eine aktualisierte Fassung des "Expertenstandards Sturzprophylaxe in der Pflege" des Deutschen Netzwerks für Qualität in der Pflege (DNQP) erschienen ist, wurde nun auch die "Mikroschulung Sturzvorbeugung" des Netzwerks Patienten- und Familienedukation e.V. den aktuellen Erkenntnissen angepasst. Ebenso wurden die Literaturlisten und Broschürenempfehlungen aktualisiert!
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Mikroschulungskonzept „Gabe von Sondenkost“
Im Sommer 2011 hat das Department für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke im Auftrag von Nutricia das Mikroschulungskonzept „Gabe von Sondenkost“ erstellt. Es kann kostenlos auf der Webseite von Nutricia heruntergeladen werden.

Mikroschulung Pneumonieprophylaxe
des PIZ Lübeck in Kooperation mit dem Netzwerk Patienten- und Familienedukation in der Pflege e.V.
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Mikroschulung Selbstkatheterismus
des PIZ Trier
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Mikroschulung Dekubitusprophylaxe bei Querschnittslähmung
Diese Mikroschulung ist außerhalb des Vereins, nach dem Konzept zur Erstellung von Mikroschulungen des Netzwerkes, von Lisa Sokolowski entwickelt worden.
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Daneben entwickelte sie einen Flyer, der im Rahmen der Mikroschulung verwendet wird.
 

Achtung!

Wir suchen Studierende der Pflege, die sich in ihren Abschlussarbeiten mit der Evaluation von Mikroschulungen  beschäftigen wollen (gerne PflegepädagogInnen). Denkbar sind dabei unterschiedliche Fokusbildungen: einmal die Evaluation mehrerer Umsetzungen (ca. 10 x) mit Sichtweisen aller Beteiligten, Zeitaufwand, Stärken, Schwächen usw., zum Anderen könnte auch die Implementierung in einem Pflegeteam im Mittelpunkt stehen oder gar die Auswertung der klientenseitigen Ergebnisse (auch nach mehreren Wochen).  Etwas Hilfe zur Abschlussarbeit kann in Form von telefonischer Beratung geleistet werden.

Wir freuen uns auch über neue Mikroschulungskonzepte zu unterschiedlichen Themen. Wir setzen voraus, dass alle Vorlagen nach dem gleichen Muster erstellt werden und ein neuzeitlicher Wissensstand nachgewiesen wird. Ein Konzept zur Erstellung von Mikroschulungen anhand des Beispiels der subkutanen Injektion finden Sie auf dieser Seite.

 

Veröffentlichungen

Patientenwissen „to go“ – Mikroschulungen von Mareike Tolsdorf. Erschienen in: CNE.fortbildung. Lerneinheit: Patienten informieren, schulen und beraten 02|2010

Mikroschulungen - Pflegewissen für Patienten und Angehörige  von Angelika Abt-Zegelin. Erschienen in Die Schwester Der Pfleger, 45 Jahrg.  01|2006
Mit freundlicher Genehmigung des Bibliomed Verlag

Jurkowitsch, R.E. (2016). Mikroschulung Mikrolagerung. Ergebnisse des Implementierungsprojekts der ersten österreichischen Mikroschulung. PADUA 11 (5), S.339-343

Zegelin, A. (2012). Mikroschulungen - ein pflegegeeignetes, praxisnahes Format. PADUA 7(2), S.56-59