PIZ Lippstadt e.V. Lippstadt am Sonntag, 28. Juli 2002

Unterstützung für Angehörige

Lippstadt-Bad Waldliesborn. Die Demenzerkrankung gehört zu den häufigsten Gesundheitsproblemen im Alter. Für Angehörige gibt es jetzt eine Gruppe, die Möglichkeiten zum Austausch bietet. Der Gesprächskreis der Angehörigen von Demenzkranken trifft sich an jedem letzten Mittwoch im Monat ab 19.00 Uhr in der Beratungsstelle für die Begleitung und Pflege von Demenzkranken im 'Braukhof' in Bad Waldliesborn. Das nächste Treffen findet am 31. Juli statt. 
  
Die Ursachen der Demenzerkrankung sind vielfältig, häufig handelt es sich um die Folgen der Alzheimer-Erkrankung. Bei etwa 72 Prozent der Betroffenen ist dies der Fall. Unterschiedliche Untersuchungen beziffern den Anteil der Erkrankten in der Bundesrepublik auf etwa 900.000. Bis zum Jahr 2005 wird ein Anstieg auf etwa 1,2 Millionen und bis 2020 auf 1,4 Millionen Menschen erwartet. Hochgerechnet auf den Kreis Soest dürften zurzeit etwa 3.000 bis 4.500 Patienten im Kreisgebiet leben. 
  
Die meisten Betroffenen - etwa zwei Drittel - werden von den Angehörigen zu Hause gepflegt und versorgt. Die Betreuung von Demenzkranken bedeutet für die Familie oftmals eine belastende Situation. Die Demenz stellt die Bezugspersonen vor täglich neue Fragen, Ängste und Probleme. Die extremen Persönlichkeitsveränderungen sind für die Angehörigen der Betroffenen häufig nur schwer zu verkraften, und Betreuung und Pflege erfordern oftmals die Begleitung der Kranken rund um die Uhr. Abgesehen von den körperlichen Belastungen gehen für die Angehörigen in vielen Fällen wichtige soziale Kontakte verloren, denn es fällt vielen schwer, mit Freunden und Bekannten über die Demenz des erkrankten Familienmitglieds zu sprechen. Das Gespräch mit anderen, die sich in ähnlichen Situationen befinden, kann daher für die Angehörigen eine Entlastung sein. 
  
Auf Initiative der Beratungsstelle für die Begleitung und Pflege von Demenzkranken hat sich der Gesprächskreis für betroffene Angehörige gegründet. In regelmäßigen Abständen trifft sich die Gruppe, um im gemeinsamen Gespräch nach weiteren Unterstützungs- und Entlastungsangeboten zu suchen. Unter fachkundiger Leitung können sich die Angehörigen über ihre Erfahrungen unterhalten.