Die Robert-Bosch-Stiftung fördert ein Projekt des PIZ Lippstadt e.V. zur Schulung pflegender Angehöriger in der häuslichen Umgebung. Ein wichtiges Ziel des Modellprojektes ist es, Familien bei der Bewältigung des Alltags mit einem Pflegebedürftigen zu unterstützen. Als Einzelschulung konzipiert ergibt sich die Möglichkeit einer Abstimmung des Schulungsinhaltes auf die persönliche Situation der Ratsuchenden. Zudem ist die Durchführung in der häuslichen Umgebung, d.h. in der vertrauten Atmosphäre, einer Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und Probleme förderlich.
Hintergrund ist das neue Pflegequalitätssicherungsgesetz und die dort festgelegte Änderung des § 45 SGB XI. Die bisherige Kann-Vorschrift der Durchführung von Schulungen in der häuslichen Umgebung wird nun zu einer Soll-Vorschrift.
Von der Durchführung eines solchen Projektes sind wichtige Impulse für die ambulante Pflege in Deutschland zu erwarten. Die demographische Entwicklung, die steigende Anzahl pflegebedürftiger Menschen und die zunehmende Verkürzung der Krankenhausverweildauer von Patienten stellt gerade die ambulante Pflege vor große Herausforderungen.
Die Professionalität der ambulanten Pflege wird sich zunehmend darin zeigen, ob sie zu einer sinnvollen Verknüpfung von professioneller und informeller Pflege in der Lage ist und zur systematischen Beratung zur Selbstpflege. Das Projekt will beispielgebend für ambulante Pflegedienste in ganz Deutschland sein und wertvolle Hinweise für die Ausgestaltung dieses neuen Handlungsfeldes für Pflegekräfte geben.
Die Förderung durch die Robert-Bosch-Stiftung läuft über ein Jahr. Zum 01. Februar 2002 wird eine Diplom-Pflegepädagogin die Aufgaben der Konzeption, Umsetzung und Evaluation der Schulungen übernehmen.