Patientenedukation und Familienedukation in der Pflege
Martin Schieron / Christa Büker / Angelika Zegelin (Hrsg.)
Erschienen 2021 Hogrefe Verlag, Bern
Thema des Buches:
Informieren, beraten, schulen im pflegerischen Handlungsfeld ist das Thema des Buches.
Das Buch richtet sich in erster Linie an alle, die sich mit Edukation in der Pflege befassen, ihre Kompetenzen erweitern und eigene Aktivitäten planen wollen. Das Praxishandbuch widmet sich umfassend der Entwicklung der Patienten- und Familienedukation im deutschsprachigen Raum und lenkt dabei den Blick auf wesentliche Grundlagen, praktische Umsetzungsmöglichkeiten und neu entstehende Handlungsfelder.
Herausgeber und Autoren
Die Herausgeber Martin Schieron, Angelika Zegelin und Christa Büker kennen Pflegearbeit aus der Praxis und haben zugleich durch Ihre beruflichen Biografien individuelle wissenschaftliche Zugänge und Forschungsschwerpunkte zur Patienten- und Familienedukation. Zusätzlich ist es gelungen, eine Vielzahl an Autorinnen und Autoren zu gewinnen, die aus den unterschiedlichsten Handlungsfeldern pflegerischer Edukation berichten und die damit beim Leser Lust auf eigene Projekte wecken.
Inhalt
Das Handbuch ist in 9 Kapitel untergliedert und beginnt mit den Grundlagen und Entwicklungen und zeigt die zunehmende Professionalisierung von pflegerischer Gesprächsarbeit. Die darauf folgenden theoretischen Ansätze beschreiben das Fundament der Patientenedukation. Die Kapitel 3 - 6 sind eine umfassende Sammlung von Grundlagen und konkrete Vorgehensweisen von Informationsvermittlung, Schulung, Beratung und Moderation. In Kapital 7 werden ganz unterschiedliche Praxisfelder in verschiedenen Pflegesettings aufgegriffen. Die Autoren berichten von konkreten edukativen Projekten und Programmen und zeigen damit aktuelle Entwicklungen und zukünftige Handlungsfelder auf.
Kapital 8 beschäftigt sich mit dem Internet als Quelle gesundheitsbezogener Informationen und gibt Empfehlungen für eine qualitätsgestützte Nutzung. Im Kapitel 9 wird die Einbindung der Edukation in den Pflegeprozess und die Pflegediagnostik beschrieben.
Diskussion
Gesundheitsbezogene Beratungsfelder gibt es eine Vielzahl, auch Beratung zur Finanzierung und Organisation von Pflege ist mittlerweile breit verankert. Die Beratenden kommen dabei nicht selten aus anderen Berufsfeldern. Den Autoren gelingt es, das pflegespezifische in der Patienten- und Familienedukation herauszuarbeiten und zu beschreiben. Es sind besondere Lernsituationen, in die der Einzelne gestellt wird, wenn es um Umgang mit Erkrankung, Pflegebedarf oder gesundheitsförderliches Verhalten geht und keiner ist so nah dran wie die Berufsgruppe der professionell Pflegenden. Die Autoren beschreiben strukturelle und didaktische Möglichkeiten, um diese Lernsituationen zu gestalten und schöpfen dabei aus dem Wissen der Entwicklung der Edukation in der Pflege von Anfang an. Gleichzeitig richten Sie Ihren Blick in die Zukunft und auf weitere Einbindung pflegewissenschaftlicher Expertise, zum Beispiel in komplexen Versorgungssituationen, Schulungsprogrammen oder als Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten.
Die Gliederung des Buches gibt den Leserinnen und Lesern dabei die Möglichkeit nach eigenen Fragestellungen zu filtern und ermöglicht auch den punktuellen Einstieg in das Gesamtwerk. Es bietet aber auch für Führungskräfte einen Ideenpool, wenn es um attraktive und zukunftsweisende Weiterentwicklung von Projekten in der Pflege geht. Dass im Buch der Einsatz von digitalen Medien nur recht knapp beschrieben wird, kann zum Erscheinungsdatum kaum als Versäumnis angesehen werden. Die Entwicklung ist hier aber im vollen Gange und es bleibt spannend zu erwarten, wie sich E-Health und Online-Formate auf Patienten- und Familienedukation in der Pflege auswirken werden.
Fazit
Das Praxishandbuch darf sich aus gutem Grund als Standardwerk bezeichnen. Es ist vielseitig anwendbar und ein Gewinn für alle, die Edukation als Aufgabe in der Pflege annehmen und weiterentwickeln wollen.
Marion Stein
Leitung des Patienten-Informationszentrums der Barmherzigen Brüder Trier
Mitglied im Vorstand Netzwerk Patienten- und Familienedukation
